Endometriose und Trauma
- Andrea Kampermann
- 20. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Bitte beachte: In dem folgenden Text geht es um Forschung zu sexuellem und körperlichen Missbrauch. Er könnte dich triggern.
Endometriose und Trauma: Neue Studie weist auf Zusammenhang zwischen der Entwicklung von Endometriose und Kindheits- & Erwachsenentrauma und körperlichem und sexuellen Missbrauch hin - unabhängig von genetischer Veranlagung.

Reproduktive und psychische Gesundheit von Frauen
Endometriose ist eine Erkrankung, bei der Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter wächst und Schmerzen, Entzündungen und Fruchtbarkeitsprobleme verursacht. Genaue Ursachen der Erkrankung sind bisher unklar, obwohl Endometriose fast 10-15 % der Frauen im gebärfähigen Alter betrifft.
Ich habe in meiner Begleitung von Frauen unzählige Betroffene kennengelernt, die jahrelange Fehldiagnosen und ineffektiven Behandlungen erfahren mussten- oder von ihren behandelnden ÄrztInnen mit den Worten "Schmerzen während der Priode sind normal" wieder nach Hause geschickt wurden.
Aktuell belegen Studien den Zusammenhang von Endometriose mit Umwelteinflüssen, Angstzuständen, Depressionen, Stress, Trauma und genetische Prädisposition.
Die von "JAMA Psychiatrie durchgeführte Studie untersuchte als erste verschiedene Arten von Trauma und dem Risiko, an Endomteriose zu erkranken.
Über die Studie
Diese Studie analysierte Daten aus dem Vereinigten Königreich von über 8.000 Frauen mit Endometriose und mehr als 240.000 Kontrollen.
Selbstberichtete Traumageschichten wurden in verschiedene Arten eingeteilt, darunter zwischenmenschliches Trauma, nicht-zwischenmenschliches Trauma, Kontakttrauma und kontaktloses Trauma.
Ergebnisse
Die Studie ergab, dass Frauen mit Endometriose signifikant häufiger über traumatische Erfahrungen berichteten als Frauen, die nicht unter Endometriose litten. Kontakttraumata, einschließlich körperlicher und sexueller Misshandlung, zeigte den stärksten Zusammenhang.
Zum Beispiel hatten Frauen, die eine Kindesmisshandlung oder ein
In der Studie wird Endometriose besonders mit folgenden Traumatypen in Verbindung gebracht: Kindesmissbrauch, Gewalt durch eine/n IntimpartnerIn und Erfahrungen mit schwerer emotionaler Belastung.
Der Schweregrad und die Chronizität eines Traumas sowie die Häufung verschiedener Arten von Missbrauch scheinen mit einem höheren Risiko für Endometriose verbunden zu sein.
Darüber hinaus wurde festgestellt, dass Frauen mit Endometriose eine erhöhte Wahrscheinlichkeit hatten, an stressbedingten Symptomen wie Angstzuständen und Depressionen zu leiden, was den Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit und Endometriose weiter stärkt.
Die genetische Analyse ergab auch eine bemerkenswerte Korrelation zwischen Endometriose und PTBS, was auf eine gemeinsame genetische Grundlage hindeutet.
Die genauen biologischen und physiologischen Menachnismen, die der Verbindung von Endomteriose und Trauma zugrundeliegen, sind weiterhin unklar und bedürfen weiterer Forschung.
Bisher vermutete Mechanimsen sind folgende:
Entzündung: Ein Trauma kann chronische Entzündungen auslösen oder verschlimmern, die zur Entstehung und zum Fortschreiten von Endometriose beitragen können.
Hormonelles Ungleichgewicht: Trauma-Erlebnisse können den Hormonhaushalt stören und so möglicherweise das Wachstum von Endometriosegewebe außerhalb der Gebärmutter fördern.
Immunsystem: Langfristiger Stress durch ein Trauma kann das Immunsystem beeinträchtigen und zu einer weniger effektiven Reaktion auf Endometriose führen.
Schmerzwahrnehmung: Ein Trauma kann die Schmerzwahrnehmung verändern und die Symptome der Endometriose möglicherweise verschlimmern.
Hier findest Du den Link zur Studie: https://jamanetwork.com/journals/jamapsychiatry/article-abstract/2829592
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