"Das weibliche Nervensystem und dein Biorhythmus" - Was soll das bedeuten?
- Andrea Kampermann
- 8. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Wir Frauen sind keine kleinen Männer. Wir haben von Grund auf eine andere Physiologie und zyklische Natur, die nicht nur unser Energielevel, unseren Appetit und unseren "Sex-Drive" beeinflusst, sondern auch unser Nervensystem.
Doch wir Frauen lernen von klein auf, im 24-Stunden-Rhythmus zu ticken, - und unsere ureigene Uhr, die in einem Monatsrhythmus tickt, zu ignorieren.

Dein Biorhythmus
Villeicht kennst du gängige Zyklusdiagramme, die den Zyklus der Frau als 4 Phasen darstellen. Mit den vier Jahreszeiten, den Archetypen und Empfehlungen für Ernährung, Umgang mit Aktivität und Erholung, Bewegung etc.
Dein weiblicher Biorhythmus beinhaltet diese vier Phasen, aber er ist noch mehr als das: Mit Biorhythmus meine ich physiologische, energetische und chemische Prozesse, die in einem vortwährendem Fluß ablaufen: Die Produktion des Energieträgers ATP in deinen Mitochondrien, Neurotransmittr, die sich im Laufe deines Monatszyklus und Lebenszyklus verändern, dein Hormonstatus, deine Immunabwehr, dein Stoffwechsel - und auch der Status deine Nervensystem und damit deine Resilienz.
Das, was indigene Stämme schon seit Jahrtausenden wissen und teilweise leben, wird nun endlich erforscht, nachdem Frauen über Jahrhunderte hinweg aus der wissenschaftlichen Forschung augrund ihres Zyklus und den damit verbundenen Kosten ausgeschlossen wurden.
So wissen wir heute, dass wir wahrlich zur Zeit unserer Blutung eine höhere Intuition besitzen, unser Stoffwechsel in der ersten Zyklushälfte hochfährt, wir klarer denken und besser planen können, um dann um den Eisprung herum auf unserem aboluten energetischen und emotionalen Höhepunkt anzukommen.
Danach geht es dann gefühlt für viele Frauen "bergab". Viele kämpfen mit PMS, PMDS, Migräne, Brainfog, Schmerzen und emotionalen Berg- & Talfahrten.
Die Lutealphase (die Zeit zwischen Eisprung und Blutung) ist oftmals diejenige Zit, die Frauen am liebsten überspringen würden.
Doch auch hier haben wir weibliche Superkräfte, die wir nutzen können: So ist unser Nervensystem in Zusammenspiel mit verschiedenen Gehirnarealen "plastischer" in diser Phase. D.h. neurosomatische Übungen erzielen schneller eine Veränderung. Wir können leichter lernen und unser IQ ist in dieser Phase erhöht.
Im Zyklusdiagramm ist das die Phase des Archetyps der "wilden Frau und Magierin". Und ja, wir sind näher dran an unseren Emotionen, fühlen sie besser - haben aber auch eine geringere Stresskapazität, um sie zu halten. Deshalb ist hier Selbstfürsorge so wichtig.
Weiblicher Biorhythmus: Was kannst Du nun damit anfangen?
Zu allererst ist es wichtig, zu verstehen, dass auf tiefer, physiologischer Ebene tägliche Veränderungen im weiblichen Körper geschehen, die sich letztlich auf alle Ebnen deines Seins auswirken. Dadurch sind wir sehr facettenreich, dürfen uns aber jeden Tag erneut beobachten, um mit diesen Veränderungen mitgehen und uns bestmöglich unterstützen zu können.
Was wir hinterfragen müssen (und ich hoffe, dass die wissenschaftlich Forschung das auch bald tut), ist: Wie wirken sich Nahrungsergänzungsmittel, Medikamente, Kaffee, Alkohol, Ernährung, Bewegung, Verbindung, Nervensystem-Regulierung und all jene Dinge auf uns Frauen und Menschen mit weiblicher Physiologie aus, wenn wir so unterschiedliche Stadien durchlaufen?
Und: Wir sollten dabei mehr auf unser Körpergefühl und unsere Intuition hören, als auf äußere Vorgaben und Empfehlungen. Denn wenn wir mit uns verbunden sind - und das ist meiner Meinung nach mehr ein "Zurückerinnern" als ein "Neuerlernen" - haben wir Zugang zu diesem tiefen, femininen Wissen. Und zu unseren Superkräften, die jede Phase, jeder Tag mit sich bringt.
Wenn wir uns erlauben, das zu leben, was wir fühlen, denken, SIND, dann treten wir automatisch heraus aus dem Hamsterrad, Burnout, chronischer Erschöpfung und all den weiteren Symptomen, die Stress und Trauma mit sich bringen.
Ich möchte nicht blauäugig sein: Wir benötigen hier die Unterstützung von Familien, Unternehmen und ArbeitgeberInnen, PartnerInnen - und uns selbst.
Aber wir können eben dort anfangen: Bei uns selbst. und wenn wir das gemeinsam tun, uns ggenseitig bestärken auf diesem Weg, authentisch zeigen und gehalten sein können, dann ist Wandel möglich.
Und diesen Wandel brauchen wir. Nicht nur für persönlliches Wachstum, sondern auch für Umweltschutz, Klimaheilung, Leadership und Gleichberechtigung.
"Die Erde wird und wurde über die letzten Jahrhunderte hinweg ebenso behandelt wie das Weibliche: Unterdrückt, ausgebeutet, in ihren Ressourcen erschöpft, vergiftet und minimiert."
Was könnte geschehen, wenn wir beginnen, uns selbst bessere LeaderInnen zu sein?
Forschung:
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